Nicht immer läuft das Leben wie geplant. Es gibt allerdings auch Situationen, wo einfach der Plan nicht so ganz am Leben ausgerichtet ist. Wenn man zum Beispiel mit 20 Leuten zum Bowling gehen will, ist es ratsam, sich mindestens drei Bahnen reservieren zu lassen. Käme durch irgendeinen dummen Streich des Schicksals nur noch ein Bowlingfreund dazu, und man hat nur zwei Bahnen zur Verfügung, könnte der 21. leider nicht mitmachen. In die Spielerlisten lassen sich pro Bahn nämlich nur jeweils 10 Personen eintragen. So ist es zumindest im Bowlingcenter in Schwarza.
Diesem Umstand hatte ich nicht genügend Beachtung geschenkt. Weil ich zum ersten Mal damit beauftragt war, reservierte ich nur 2 Bahnen. Auf den Gedanken, auf die oben angeführte Weise mal nachzurechnen, kam ich nicht. Was mich dazu bewegte, kann ich (mir selber) nicht so recht erklären, aber ich war überzeugt, wir hätten immer nur auf zwei Bahnen gebowlt. Doch jetzt im Nachhinein drängt sich mir der Verdacht auf, meine Überzeugung hat mir zumindest in diesem Fall einen Streich gespielt. Aber das Glück stand mir zur Seite.
Wie bereits erwähnt, hatte ich für das alljährliche Bowlingtournier des Heimatvereins am 29. Februar zwei Bahnen im Bowlingcenter bestellt. Am Ende der Anmeldefrist standen reichlich 20 Teilnehmer auf meiner Liste. Mich beunruhigte das in keiner Weise, weil, ich hatte ja meine Überzeugung.
Diese wurde erst ins Wanken gebracht, als kurz vor dem Stichtag die Frage an mich gestellt wurde: „Ja reichen denn zwei Bahnen, wenn wir so viele Leute sind?“ Meine Antwort lautete: „Na wir hatten doch immer nur zwei Bahnen.“
Die darauffolgenden Diskussionen kann sich ja nun jeder selbst ausmalen. Sie reichten jedenfalls aus, um Zweifel zu säen. In mir. Vor allem aber mahnten sie an, nach Lösungen zu suchen. Der Versuch, kurz vor Toresschluss noch eine dritte Bahn zu ergattern, scheiterte. Doch ich bekam die Zusage, im Bedarfsfall könnten wir die im Center befindliche Kegelbahn nutzen. Ein Licht am Ende des Tunnels.
Und mit besagten Teilnehmerlisten hat es ja auch so eine ganz eigene Bewandtnis. Sie werden nie wirklich vollständig. Da kann man Fristen setzen, wie man will – es kommen hinterher immer noch ein paar gelatscht, die noch mitmachen wollen. Und manchmal melden sich wieder welche ab.
So war es natürlich auch dieses Mal. Als wir uns schließlich alle im Bowlingcenter eingefunden hatten, waren wir genau 21 Leute. Aber Willi wollte ja von Anfang an nicht mitmachen.
Und das Essen war auch ganz gut.
Das nächste Mal bestelle ich aber sicherheitshalber doch gleich drei Bahnen.
Heimatverein Wickersdorf e.V. Eddy Bleyer
März 2020