So ein Vortrag über die Weinherstellung an der Mosel ist eine wunderbare Sache. Dies ganz besonders, wenn der Wein von der Familie Wagner aus Starkenburg an der Mosel hergestellt wurde.
In einem solchen Falle wird der Vortrag nämlich von Heinz Wagner, dem Senior der Familie, ausgeführt, wobei ihm von seiner Frau Karin mit unübertroffenem Charme assistiert wird. Und obwohl diese beiden das nun schon seit sehr vielen Jahren hier bei uns machen, begrüßte sie der Chef unseres Heimatvereins, Haiko Jakob, am 22. März 2019 zum genau zweiten Mal in Wickersdorf.
Etwas unvorsichtig hatte Heinz nämlich vor 2 Jahren verkündet, dass er und Karin sich aus dem Geschäft zurückzuziehen beabsichtigten. Wir sind alle froh, dass sie wortbrüchig wurden. Für Haiko war Heinz‘ Ankündigung allerdings Grund genug, dass seit 2017 nun neu gezählt werden muss. Und wir hoffen alle sehr, dass die neue Zählung noch viele, viele Jahre andauern möge.
Welchen Stellenwert diese alljährlichen Veranstaltungen bei uns einnehmen, zeigt sich unter anderem auch darin, dass dieses Jahr wieder eine ganze Reihe neuer, interessierter Gäste sich dazu eingefunden hatten. Ohne Zweifel, da bin ich mir vollkommen sicher, sie haben es nicht bereut. Es besteht also eine recht hohe Wahrscheinlichkeit, dass diese Leute irgendwann (womöglich schon bald) einmal zu den Stammgästen von Wagners Weinvorträgen gehören könnten.
Der Charakter eines solchen Vortrages spiegelt sich darin wider, dass Heinz aus einem unendlichen Fundus an Berufs- und Lebenserfahrung schöpft. Aus jedem seiner Sätze hört man heraus, wieviel Kraft, Herzblut und Liebe er in die Gewinnung seiner Weine steckt. Er tut dies in seinem inzwischen nennenswerten Alter für den Familienbetrieb, dessen Führung er schon vor Jahren an seinen Sohn Andreas übertrug.
Auf keinen Fall unterschätzen darf man allerdings auch die Rolle seiner Gemahlin Karin. Sie sorgt dafür, dass die Ausführungen ihres Mannes nicht zu trocken rüberkommen.
Dazu übernimmt sie die Aufgabe, umsichtig zwischen den Zuhörern unterwegs zu sein, um deren Gläser mit den Weinen zu befüllen, welche Heinz eindrucksvoll beschreibt. Der Geschmack, der sich dann über den Gaumen ergießt, ist jeweils Beweis genug, dass Heinz ganz genau weiß, wovon er spricht.
Zunehmende Besucherzahlen machen es seit Jahren notwendig, dass Karin sich für ihr verantwortungsvolles Amt Unterstützung durch Uli Knopf suchte.
Dass er dabei ebenfalls sehr gute Arbeit leistet, soll hier natürlich nicht verschwiegen werden.
Obwohl er gar nicht darauf vorbereitet war und deshalb auch seinen Zylinder gar nicht dabei hatte, lies sich Hubert Schams aus Könitz von den anwesenden Gästen dazu überreden, etwas aus seinem Repertoire der Couplets von Otto Reutter vorzutragen.
Mit diesem ganz speziellen Kunstgenuss trägt auch er schon seit mehreren Jahren immer wieder viel zur Steigerung des Niveaus unserer Veranstaltungen bei. Dass er einmal Textprobleme während seines Vortrages haben könnte, hätte ich selbst nie für möglich gehalten. Doch der Geist des süßen Weines war diesmal wohl stärker. Seinen kurzen Unterbrecher überspielte Hubert allerdings ganz professionell und der Applaus seines dankbaren Publikums war ehrlich sowie auch wohlverdient. Und Hubert ein großartiger Schlusspunkt für einen zweifellos in jeder Hinsicht überzeugenden Vortrag über die Weinherstellung an der Mosel.
Ich selbst, der ich mir aus Fastengründen jeglichen Alkoholgenuss an diesem Abend untersagte, war von der grandiosen Stimmung im Saal einfach nur begeistert.
Heimatverein Wickersdorf e.V. Eddy Bleyer