Nicht ganz von allein

Nicht ganz von allein

Viele Einwohner unserer Saalfelder Höhe werden sich bestimmt unter dem Begriff „Heimatverein Wickersdorf“ etwas vorstellen können. Immerhin handelt es sich dabei um eine Körperschaft, über deren vielseitige Aktivitäten von Zeit zu Zeit auch in der regionalen Presse etwas zu lesen ist. Einige dieser Aktivitäten funktionieren auf eine gewisse Art von Eigendynamik, stehen aber durchaus unter der Schirmherrschaft des Vereins. Als Beispiele würde ich hier die Wandergruppe, die Seniorennachmittage, die Doppelkopfspieler und auch bestimmte Aktivitäten der Freiwilligen Feuerwehr nennen. Aber nicht allein durch diese Angebote ist in unserem kleinen Ort flächendeckend für ein abwechslungsreiches Kultur- und Freizeitprogramm gesorgt. Bei aller Eigendynamik funktioniert das alles allerdings nicht ganz von allein. Schirmherrschaft bedeutet nämlich, dass irgendwer all die einzelnen Fäden zusammenführen und in der Hand behalten muss. Darin besteht, unter anderem, die Aufgabe des Vorstandes. Dieser ist dann schließlich vom Gesetz her dazu verpflichtet, einmal im Jahr in einer Mitgliederversammlung vor dem Verein Rechenschaft abzulegen. Diese Jahreshauptversammlung fand für unserem Heimatverein heuer am 14. Oktober statt.

In der Vergangenheit standen diese Versammlungen normalerweise in Verbindung mit unterhaltsamen Kulturprogrammen und heiteren Feierlichkeiten. Dieses Jahr entschloss sich der Vorstand aus verschiedenen Gründen allerdings dazu, die Sitzung auf die unverzichtbar vorgeschriebenen Amtshandlungen zu beschränken.

So wurde es auch gehandhabt. Der mit der Bahn aus der Schweiz anreisende Andreas Jung, dem die Versammlungsleitung übertragen werden sollte, erreichte uns wegen einer Zugverspätung leider nicht rechtzeitig. Norbert Lang erklärte sich aber halbwegs unbürokratisch dazu bereit, das Amt zu übernehmen.

Der Rechenschaftsbericht unseres Vorsitzenden, Haiko Jakob, fiel diesmal – man möchte fast sagen „außerordentlich“ – detailliert aus. Leider musste Haiko uns am Rande aber auch darüber aufklären, dass es seitens des Finanzamtes nach wie vor Probleme mit der Anerkennung unserer Satzung gibt. Diese ziehen sich bereits über einige Jahre hin und man hat fast den Eindruck, dass die Finanzbehörden ihre Hauptaufgabe darin sehen, eine halbwegs stabile Vereinsarbeit in diesem Lande mit allen Mitteln zu verhindern. Haiko kündigte an, im nächsten Jahr mit Hilfe eines Fachberaters zu versuchen, die Unstimmigkeiten aus dem Weg zu räumen.

Finanziell ist unser Verein tatsächlich ausgesprochen gut aufgestellt, wie der Kassenbericht und die Kassenprüfung uns mitteilten. Diese wurden von unserer Kassiererin, Sylvia Harbich, und unserem Beisitzer, Norbert Lang, verlesen. Insofern kann der Verein also einer weiterhin unbeschwerten Zukunft entgegensehen.

Kritisch zum Rechenschaftsbericht stellte Dr. Ulrich Knopf fest, dass er eine Wanderung ungewöhnlich kurzfristig organisieren musste, da sie nicht rechtzeitig in der Homepage angekündigt war. Er bat darum, solche Mängel in Zukunft nach Möglichkeit zu vermeiden. Selbstverständlich sieht sich der Vorstand hier in der Pflicht, wobei eine alte Binsenweisheit schon darüber urteilt: „Nur wer nichts macht, macht auch keine Fehler“.

Letztendlich wurde dem Vorstand für seine Arbeit Entlastung erteilt und Haiko stellte in groben Zügen den Arbeitsplan für das Geschäftsjahr 2024 vor. An diesem muss freilich in den nächsten Monaten noch ein wenig gefeilt werden, aber der Grundstein für ein aktives Jahr Vereinsarbeit ist damit gelegt. Vorschläge für weitere mögliche Veranstaltungen kamen wiederum von Dr. Knopf.

Unter dem Tagesordnungspunkt „Sonstiges“ erklärte uns Haiko Jakob noch, wieso und weshalb er persönlich in jüngster Vergangenheit die Geschäftsführung der Lebensgemeinschaft übernahm. Er wies darauf hin, inwiefern sich dies sehr positiv auf die zukünftige Zusammenarbeit zwischen der LG, dem Verein und letztendlich auch der Gemeinde auswirken kann.

Zum Schluss der Versammlung nahm der Vorsitzende noch die angenehme Aufgabe wahr, Sandra Gedanitz aus der Lebensgemeinschaft in unseren Verein aufzunehmen.

Damit wünschen wir uns nun ein Jahr Vereinsarbeit, in dem die unangenehmen Aspekte möglichst weit in den Hintergrund geraten mögen und wir mit Spaß und Freude gemeinsame Zeit verbringen können.

 

Heimatverein Wickersdorf e.V.                                               Eddy Bleyer

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