Mit zwei Jahren Verspätung

Mit zwei Jahren Verspätung

Wie renommierte Geschichtsforscher herausbekamen, wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts hier im Lande, und damit auch in den Gemeinden der Saalfelder Höhe, die Gründung von Ortsfeuerwehren deutlich vorangetrieben. Damit schaffte sich die Gesellschaft ein Mittel, mit dem sie die Schäden, die immer wieder durch große Feuersbrünste entstanden, wohl deutlich zu senken hoffte. Es ist anzunehmen, dass dieser Plan in gewisser Weise durchaus auch aufging.

Die genauen Gründungsjahre der einzelnen Wehren sind nicht in allen Fällen wirklich bekannt – so zum Beispiel auch in Wickersdorf.

Als unsere Feuerwehr im Jahre 1996 ein neues, dem bundesrepublikanischen Standard genügendes Löschfahrzeug erhielt, wurde das wie so eine Art Neugründung gefeiert.

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Und um der Sache noch einen etwas offizielleren Anstrich zu verleihen, einigte man sich darauf, das Ereignis als hundertjähriges Jubiläum anzusehen. Und da dieses Verfahren ja niemandem einen Schaden zufügte, wurde es also auch so gemacht.

Diesem Gedanken folgend, sollte im Jahr 2021 eigentlich das 125 – jährige Jubiläum gefeiert werden. Dieses Vorhaben wurde dann allerdings von der Corona – Pandemie durchkreuzt.

Nun, da die Zeiten der Einschränkungen vorbei sind, machte wohl der Kamerad Bernd Liebner den Vorschlag, dass man die Feierlichkeiten jetzt ja eigentlich mit zwei Jahren Verspätung einfach nachholen könne. Zumal jetzt, nach 27 Jahren, das nicht mehr ganz den bundesrepublikanischen Standards genügende alte Löschfahrzeug wiederum durch ein besseres ersetzt werden konnte. Noch ein Grund mehr zum Feiern.

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Das fiel bei den anderen Kameraden und Kameradinnen auf fruchtbaren Boden und so war es bald beschlossene Sache. Als Termin legte man Samstag, den 17. Juni fest. Ein Tag, der sich glücklicherweise mit einem sehr angenehmen frühsommerlichen Wetter präsentierte. Die lästig übertriebene Hitzeentwicklung, wie sie uns in den letzten Jahren regelmäßig plagte, kam in unseren Breiten in diesem Jahr noch nicht ganz so massiv zum Tragen. So herrschten also auch an diesem Tag recht erträgliche und dennoch erfreulich warme Temperaturen.

Wie es bei derartigen Festlichkeiten üblich ist, waren natürlich auch Gäste eingeladen. So waren Vertreter der befreundeten Feuerwehren aus den Nachbarorten mit ihren Löschfahrzeugen angereist. Ebenso war die Zahl der Gratulanten groß.

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Ortsteilbürgermeisterin Andrea Kühn und der Vorsitzende unseres Heimatvereines, Haiko Jakob, drückten ihre Glückwünsche aus.

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Auch die Vertreter der benachbarten und übergeordneten Feuerwehren fanden ehrende Worte.

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Zum Abschluss des Reigens verlas Altberufsfeuerwehrmann Dieter Jakob ein wahres Loblied auf die Kameraden unserer Feuerwehren. Ihm hatte man in Anbetracht seines vorgerückten Alters für seinen Vortrag einen Stuhl zur Verfügung gestellt.

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Nachdem so reichlich Dankesworte und Präsente ausgeteilt waren, lud unser Wehrleiter, Ringo Haun, die angereisten Feuerwehren zu einer Ortsrundfahrt mit ihren Löschfahrzeugen ein. Da setzte sich ein schon durchaus respektabler Tross in Bewegung. Eine Machtdemonstration, die man leider nur sehr unvollkommen auf fotografische Weise dokumentieren kann. Jeder Waldbrand hätte sich bei diesem Anblick wahrscheinlich ehrfurchtsvoll hinter die nächste Hecke verkrochen.

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Nachdem die rote Karawane ihre Dorfumrundung vollzogen hatte und wieder in Ausgangsstellung gegangen war, begann die Verteilung schmackhafter Speisen und Getränke. Über Kaffee und selbstgebackenen Kuchen über Bier und Leckeres vom Grill war für ein sehr reichhaltiges Angebot gesorgt. Das Bierfass hatte Saalfelds Bürgermeister, Dr. Steffen Kania, der persönlich allerdings keine Einladung erhalten hatte, zur Verfügung gestellt.

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Die Anzahl der Gäste hatte sich inzwischen noch erhöht und nachdem der größte Ansturm auf das abwechslungsreiche Buffet erstmal vorbei war, ergriff Dr. Ulrich Knopf das Wort. Er hatte einen Vortrag über die historische Entwicklung der Feuerwehren allgemein und auch speziell in Wickersdorf vorbereitet.

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Dabei kamen durchaus wissenswerte Details zur Sprache. Und es wurden freilich auch Erinnerungen an vergangene Zeiten wachgerufen. Dinge, die man selbst längst aus dem Gedächtnis gestrichen hat und die doch früher einmal wirklich tragende Rollen in unserer Gemeinschaft spielten.

Nach dem Vortrag musste ich wegen anderer Termine das Fest leider verlassen. Aber auch ohne mich werden die Feierlichkeiten sicher noch geraume Zeit gedauert haben.

Den Organisatoren und allen anderen Beteiligten sei an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt.

 

Heimatverein Wickersdorf e.V.                                                      Eddy Bleyer

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