Wie ein geölter Blitz

Wie ein geölter Blitz

Ziemlich spät starteten die Wanderer des Wickersdorfer Heimatvereins dieses Jahr in ihre Saison. Im Juli hatte sich Dr. Uli Knopf seine erste Strecke zurechtgelegt. Diese wurde dann allerdings wegen unsicherer Wetterlage bis in den August hinein verschoben. Wo wir dann alle schön nass wurden.

Dann tat sich eine ganze Weile nichts. Ich hatte bereits vermutet, dass es 2020 bei dieser einen Wanderung bleiben würde. Bis ich schließlich am 09. Oktober eine Mail von Uli bekam. Er verkündete mir, dass es Wünsche nach einer Jahresabschlusswanderung gab. Als Termin stand der 18. Oktober bereits fest, wegen organisatorischer Fragen wollte Uli allerdings eine Rückmeldung bis zum 14. haben. Da ich im Moment der Ankunft dieser Mail gerade mit den Vorbereitungen für ein OrgelFahrt – Wochenende mit dem Dresdner Frauenkirchenkantor Matthias Grünert beschäftigt war, nahm ich Ulis Ansinnen zwar durchaus wohlwollend zur Kenntnis, hatte es eine Viertelstunde später allerdings bereits wieder völlig aus meinem Gedächtnis gestrichen. Und an einem Wochenende mit Herrn Grünert ist Einladungen schreiben ohnehin gar nicht denkbar. Als ich am 12. spät nachmittags Ulis Mahnung erhielt, dass die Zeit bis zur Rückmeldung schon fast heran wäre, wurde mir schlagartig bewusst, dass ich die Ankündigung seiner Pläne letzten Endes wirklich total vertrieft hatte. Aber hast du nicht gesehen, ging ich in diesem Augenblick ab wie ein geölter Blitz. Die Leute erhielten ihre Einladungen rechtzeitig genug, um damit eine nahezu Spitzenbeteiligung für unsere zweite Wanderung in diesem Jahr zu erreichen. Die damit gleichzeitig auch die Jahresabschlusswanderung war.

Das Ungewöhnliche daran, dass wir uns bereits um 13.00 Uhr auf dem Dreieck trafen, um von dort aus per PKWs nach Meura zu fahren. Dort angekommen, versammelte uns Uli um sich und ging nochmal auf einige Optionen unserer Wanderroute ein.

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Bei dieser Gelegenheit erklärte sich auch die Teilnahme der Familie Munzert an unserer Exkursion. Bisher konnten wir die beiden noch nie auf einer unserer Touren begrüßen. Doch weil Frau Jutta, die nun seit 30 Jahren in Wickersdorf lebt und noch nie an den Meurasteinen war, wollten sie diese Möglichkeit unumwunden nutzen. Man muss Ihnen bestätigen; keine schlechte Entscheidung.

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Nach Ulis Prolog setzten wir uns also ohne allzu große Hast in Bewegung. Wobei man sagen muss, dass die Vordersten doch ein ganz ordentliches Tempo vorlegten, was unseren Wandertross ziemlich in die Länge zog.

Das Wetter zu diesem Zeitpunkt war trocken, von Sonne allerdings keine Spur Dafür war die Wolkendecke entschieden zu massiv. Die Temperaturen mögen so an der Grenze zwischen ein- und zweistelligem Bereich gelegen haben. Zum Wandern gar nicht so unangenehm. Ein ganz hart Gesottener hielt der Kühle sogar in kurzen Hosen stand.

Mit unserem anfänglichen Tempo erreichten wir unsere erste Station, die Meurasteine ziemlich konkret nach Ulis Zeitplan. Auch wenn die Ersten doch einige Minuten vorausgeeilt waren, kamen die Letzten noch gut im Limit am Ziel an. Ich, der ich nach 66 Jahren Leben in Wickersdorf, dieses grandiose Naturschauspiel, wie Jutta Munzert ebenfalls bisher noch nie besucht hatte, war begeistert. Die Wucht der Felsmauern hat in der Tat etwas absolut Monumentales.  Auf der Aussichtsplattform, die auf dem gewaltigsten Felsmassiv eingerichtet ist, zückte Uli seine Unterlagen und referierte über all die Dinge, die man über die Meurasteine wissen sollte.

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Der Abstieg hinunter ins Schlagetal gestaltete sich nicht ganz einfach.  Der Steg war schmal, steil, verwinkelt und dazu von Wurzeln und Felsen durchwachsen. Doch selbst die Fußkranksten, wie z. B. ich, schafften ihn unbeschadet.

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Empfangen wurden wir, endlich am Bachlauf der Schlage angekommen, von ein paar richtig hellen und wärmenden Sonnenstrahlen. Und obwohl deren Einsatz im Weiteren doch recht begrenzt blieb, waren die Temperaturen gefühlt deutlich in den zweistelligen Bereich gestiegen. Vielleicht lag es auch an der ständigen Bewegung – mir wurde dann jedenfalls so warm, dass ich meine Jacke öffnen und die vorsorglich aufgesetzte Mütze von meinem Haupte nehmen musste.

Der Weg hinauf zum Schneiderfelsen machte keinerlei Schwierigkeiten. Oben angekommen, lud mich eine am Straßenrand stehende, als Stuhl funktionierende Holzskulptur zum Verweilen ein.

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Von Norbert Langs Freundin Sylvia wurde ich freundlicherweise bei meiner Faulenzerei fotografiert. Uli derweil hatte den Rest der Truppe um die Schutzhütte versammelt und gab, mit Blick auf den Stausee, Wissenswertes zum Thema Leibistalsperre durch. Sylvia und ich gesellten uns dazu und bekamen so noch ein gutes Stück von Ulis Vortrag mit. Mit dessen Ende verließen wir das landschaftlich herrlich markante Fleckchen und wanderten, weiter den Berg hinauf, zurück nach Meura.

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Dort trafen wir pünktlich nach Ulis Zeitplan am Haflinger – Gestüt ein.

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In der dort angeschlossenen Kaffeestube hatte unser Wanderleiter fürsorglich Plätze für uns besetzen und auch schon genügend Kuchengedecke auftragen lassen. So hatten wir Gelegenheit, verbrauchte Energie den erschlafften Leibern umgehend wieder zuzuführen.

So gestärkt, waren wir gut gerüstet für die letzte Runde. Eine Führung durch das Gestüt hatte Uli offensichtlich als angemessenen und krönenden Abschluss unserer Wanderung angesehen. Selbst, wenn man das schon einige Male hinter sich hat, sag ich immer wieder: „Man wird nicht dümmer davon“.

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Abschließend würde ich dann aber ebenfalls noch feststellen. Zweimal … das klingt nicht viel. Trotzdem … für dieses Jahr sind wir genug gewandert.

 

Heimatverein Wickersdorf e.V.                                                      Eddy Bleyer

Oktober 2020

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