Der negative Effekt

Der negative Effekt

Fast genau 13 Jahre ist es jetzt her, dass in dem alten Steinbruch am Glanzberg aus massiven Holzstämmen eine kleine Hütte zusammengebaut wurde. Mitglieder des Heimatvereins errichteten das winzige Bauwerk nach einem Vorbild, das als Auerhahnshäuschen bekannt, seit dem späten 19. Jahrhundert über viele Jahrzehnte mitten im Wald zwischen Wickersdorf und Reichmannsdorf stand. Dort sollte es wohl Jägern, die vom Wetter überrascht wurden, Schutz bieten.

Bis in die 1960-er Jahre war es noch ganz gut beieinander, wie ein altes Foto beweist.

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Zur Jahrtausendwende hatte allerdings bereits ein intensiver Verfall begonnen. Auf einer Wanderung am 21. Juli 2019 wurden noch kümmerlichste Reste des Fundaments am Waldboden gefunden.

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In spätestens 3 bis 4 Jahren dürfte aber wohl auch von denen kaum noch irgendetwas zu entdecken sein.

Einige Wickersdorfer wollten sich damals nicht damit abfinden, dass dieses Kleinod aus dem Nachlass unserer Vorfahren einfach so im Boden versinken sollte, als wäre es nie dagewesen. Deshalb kam es zu der Initiative am 30. Mai 2007, durch die das Auerhahnshäuschen korrekt nach den Maßen seines älteren Vorbildes wieder neu aufgebaut wurde. Sinnvollerweise an einem Standort, der von Wickersdorf aus viel leichter erreichbar war, als der frühere.

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Dem Zahn der Zeit konnte man das Hüttlein damit aber leider nicht vorenthalten. Dieser setzte sein zerstörerisches Werk auch am neuen Auerhahnshäuschen an. Besonders die Bretter auf dem Dach, die das Bauwerk vor eindringendem Regenwasser schützen sollten, waren davon ziemlich heftig betroffen. Der negative Effekt war schon seit einigen Jahren deutlich feststellbar.

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Am 27. Mai 2020 kamen also nun wiederum zwei Mitglieder des Heimatvereins zusammen, um Einhalt zu gebieten. Dr. Uli Knopf und Bernd Liebner hatten beschlossen, die alten, morschen Bretter herunter zu reißen und durch neue zu ersetzen. Mir blieb das Vergnügen, ihren Einsatz mit meinem Fotoapparat zu dokumentieren. Wie geplant, führten die beiden ihr Vorhaben durch. Das benötigte Material stellten sie aus eigenen Beständen bereit. Am Ende des Tages war das Dach komplett erneuert. Für die nächsten Jahre wird es so seiner eigentlichen Aufgabe wieder gerecht werden können.

Doch leider ist absehbar, dass dies sicher nicht ewig halten wird. Was wohl passiert, wenn Uli und Bernd das Dach einmal nicht mehr reparieren können, kann man heute noch nicht sagen. Aber man kann ja hoffen, dass sich dann andere verantwortungsbewusste Menschen finden, die sich um die Erhaltung unseres kleinen Auerhahnshäuschens bemühen.

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Für diesmal wurde der negative Effekt auf jeden Fall erst einmal ganz energisch in seine Schranken verwiesen.

 

Heimatverein Wickersdorf e.V.                                                      Eddy Bleyer

Fotos: Eddy Bleyer, Archiv Dr. Uli Knopf

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Diese vier Infotafeln wurden von Uli erneuert und wieder an ihrem Platz angebracht.

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