So viel Glück muss man erst einmal haben. Wenn der Sommer wettertechnisch überhaupt nicht funktionieren will, ist das für uns Menschen ziemlich unangenehm. Kühl und verregnet, mit Ausnahme einiger weniger Tage, an denen man es vor Hitze dafür kaum aushielt, war der Sommer 2025. Am 19. Juli dann auf einmal nur leichte Bewölkung und richtig angenehm warme Temperaturen. Genau an dem Tag, als unser Sommerfest stattfand, war das Wetter ganz wunderbar openair – tauglich. Bereits am nächsten Tag gingen dann die Schmuddelei und das Mistwetter wieder weiter.
Die Alten Germanen hatten sich auf ihren alljährlichen Auftritt auf dem Germanentempel ganz ordentlich vorbereitet. Ein kleines Manko war, dass Ines ein paar Wochen zur Kur war und deshalb während dieser Zeit nicht an den Proben teilnehmen konnte. Bei der Generalprobe war sie dann aber wieder dabei. Diese lief schließlich auch ganz vernünftig, so dass wir uns eigentlich keine Sorgen um allzu große Probleme machen mussten.
Was leider nicht geklappt hatte, war die Anschaffung einer Bühnenanlage. Mit ihr wären wir von unserer Anlage im Proberaum unabhängig gewesen, was natürlich viel Arbeit wegen der Hin- und Herräumerei gespart hätte. Aber so kamen wir leider auch diesmal wieder nicht darum herum. Da diese Maßnahme am Donnerstag stattfand, war ich dabei allerdings aus dienstlichen Gründen verhindert. Aber ich muss gestehen, dass die Jungs das auch ohne mich ganz ausgezeichnet im Griff hatten. Auf der Bühne selbst gab es dieses Jahr trotzdem eine sehr nützliche Verbesserung. Die Schreinerei der Lebensgemeinschaft hatte ein Podest für die Drums aufgestellt. Als wir unsere Anlage aufbauten, erwies sich schließlich, dass dieses Podest auch gleich noch genügend Platz für mich und meine Keyboards bot. So hatten Munzel, Jagger und Ines reichlich Platz auf dem vorderen Bühnenareal. Der Aufbau und das Einstimmen der Anlage am Samstag machte schließlich auch kaum Probleme. So machten wir uns bei herrlichem Sommerwetter Hoffnung auf ein erfolgreiches Sommerfest.
Das für 18.00 Uhr angekündigte Vorprogramm des Musikkreises der LG verschoben wir kurzerhand um 1 Stunde auf 19.00 Uhr. Haiko hatte das vorgeschlagen mit dem Argument, dass um 18.00 Uhr voraussichtlich noch kaum Leute da sein würden. Die Idee stellte sich als gar nicht so schlecht heraus. Zwar kamen gegen 18.00 Uhr die ersten Besucher, bis 19.00 Uhr hatte sich die Festwiese dann aber doch schon merklich gefüllt. So spielten die Musiker aus der LG dann doch vor einem schon beachtlichen Publikum. Das Wetter hatte sich bis dahin wunderbar gehalten und das Cateringunternehmen machte um diese Zeit schätzungsweise schon ganz ansehnliche Umsätze.
Nachdem die LG mit ihrem Programm zum Schluss kam, übernahmen wir ziemlich nahtlos die Bühne, um erst noch einen abschließenden Soundcheck zu machen. Da das Wetter und die Versorgung mit Speis und Trank nach wie vor ganz ausgezeichnet waren, herrschte zu diesem Zeitpunkt beim Publikum eine durchaus gute Stimmung. So störte es niemanden, dass unser Soundcheck doch einige Zeit in Anspruch nahm.
Wann genau wir dann mit unserem Programm begannen, weiß ich nicht so genau. Laut Plan wollten wir gegen 20.00 Uhr anfangen, was wir auf Grund der Umstände ziemlich sicher nicht geschafft hatten. Dies tat aber, wie bereits erwähnt, dem allgemeinen Wohlbefinden bei unseren Besuchern keinerlei Abbruch. Trotz kleinerer Ausfälle mit unseren Monitoren zogen wir unsere Vorführung schließlich durch. Am Ende, so kann man sagen, hatte sich unsere Hoffnung auf einen erfolgreichen Auftritt, absolut erfüllt. Sicher nicht zuletzt deshalb, weil wir unheimliches Glück mit dem Wetter hatten.
Eddy Bleyer
Fotos: Steffi Patzer, Jutta Munzert, Eddy Bleyer
