Gleich wieder im Griff

Gleich wieder im Griff

Der Morgen des 29 Juli 2023 zeigt sich nicht gerade von seiner allerbesten Seite. Als die Alten Germanen sich mit ihrem Techniker gegen 10.00 Uhr an diesem Sonnabend auf dem Sportplatz in Wickersdorf treffen, ist von sommerlicher Hitze rein gar nichts zu spüren. Zwar hält sich der in den vergangenen Tagen allgegenwärtige Regen in diesem Moment ziemlich zurück, von freundlichem Hochsommerwetter kann allerdings absolut keine Rede sein. Der von fetten Wolken verhangene Himmel lässt zu dieser Stunde keinerlei wirkliche Gemütlichkeit aufkommen.

Ungeachtet der Witterung beginnen die Männer, ihre Anlage für den am Abend geplanten Auftritt aufzubauen. Diese war schon am Vortag zur Bühne auf dem Sportplatz gebracht worden.

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Während der Aufbauphase ändert sich an der Situation nicht viel. Es bleibt trocken und kühl. Auf der Bühne sind besondere Vorkehrungen wegen möglicher Regengüsse kaum nötig; ein kleines Zelt für unseren Techniker ist aber auf alle Fälle angebracht.

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Obwohl Marc den Zusammenbau des Pavillons fotografisch dokumentiert hat, läuft dieser nicht so ganz reibungslos ab. Die Nummerierung der Stäbe ist keine echte Hilfe, wenn man keine konkrete Aufbauanleitung besitzt. Wir bekommen das Teil trotz einiger Unklarheiten am Ende doch aufgestellt. Ein halbwegs regensicherer Arbeitsplatz für die Technik ist damit nahezu garantiert.

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In der Zeit in der wir an unserer Anlage herumbasteln, ist unser Wickersdorfer Haus- und Hofelektriker Reiner Rosenbusch dabei, den Randbewuchs des Festplatzes mit Lichterketten zu dekorieren. Dies geschieht in aller Ruhe und in besonnener Manier, wie wir es seit Jahrzehnten von Reiner gewöhnt sind. Bei jeder Gelegenheit und Witterung stellt er eine Größe dar, auf die absolut und 100 Prozent Verlass ist. In stoischer Gelassenheit hängt er seine Birnen in die Äste der umherstehenden Bäume. Dass der leuchtende Lichterschmuck am Ende funktioniert, daran besteht kein Zweifel.

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Alle Hoffnungen, dass irgendwann vielleicht die Sonne wenigstens mal ein bisschen herauskommen könnte, erfüllen sich weiterhin nicht. Nur gut, dass wir keinen Moment daran zweifeln, dass sich trotz der widrigen Umstände ein paar alte und vielleicht auch neue Fans bei unserem Auftritt blickenlassen werden.

Unsere Lautsprecherboxen, die vor der Bühne im Freien stehen müssen, hüllen wir allerdings sicherheitshalber doch lieber in Folie ein. Einem eventuell aufkommenden Regen hätten sie in der Tat absolut nichts entgegenzusetzen.

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Wie sich herausstellt, ergreifen wir diese Sicherheitsmaßnahme tatsächlich nicht umsonst. Am Nachmittag ziehen nämlich richtig dunkle Wolken über dem Horizont auf. Es dauert eine ganze Weile, bis sich das Gewitter schwarz und bedrohlich über unseren Köpfen aufbaut. Wir reden uns auch immer wieder ein, das zieht bestimmt vorbei. Umsonst! Irgendwann entlädt sich die dunkle Masse mit Blitz und Donner und einem nicht zu verachtenden Regenguss über unsere Festwiese. Zum Glück dauert der Spuk nicht allzu lange und als sich der Himmel wieder aufhellt, sind wir uns sicher, dass sich damit die Prognose sämtlicher Internetwetterdienste erfüllt hat und es von Stund an – und für den Rest des vor uns liegenden Abends – trocken bleiben wird. So wird es am Ende auch kommen.

Inzwischen haben wir unsere Gerätschaften aufgebaut, Marc seine Kabel verlegt und Scheinwerfer aufgehängt, so dass schließlich das Kommando zum Soundcheck kommt. Dieser verläuft glücklicherweise ohne großartige Komplikationen, was uns zu dem Schluss bringt, wir können unseren Auftritt wagen.

Der Cateringdienst hat sich während dieser Zeit ebenfalls in Stellung gebracht, so dass unserem etwas unterkühlten Sommerfest eigentlich nichts mehr im Wege steht.

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Was für uns vier alte Herren und unser neues Maskottchen Ines bedeutet, eine Akklimatisierungspause zur seelischen und körperlichen Vorbereitungen auf das große Event einzulegen.

Gegen 19.00 Uhr, als ich voll akklimatisiert und vorbereitet wieder auf dem Festplatz ankomme ist die Masse des Publikums noch gut überschaubar. Wir nutzen die Zeit, um nochmal eine Feinabstimmung der Anlage vorzunehmen. Alles funktioniert.  Und … langsam, aber sicher, füllt sich der Platz mit Menschen. Was wir natürlich als eine ausgesprochen positive Entwicklung ansehen.

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Als wir ziemlich pünktlich um 20.00 Uhr anfangen, hat sich erfreulicherweise und trotz der abendlichen Kühle doch Einiges an Zuhörern eingefunden. Ein kleiner technischer Defekt zerschneidet unsere Performanz total unerwartet für einen kurzen Moment. Marc hat die Sache gleich wieder im Griff. Und so nimmt unsere Vorstellung ihren Lauf. Unser Publikum ist uns sehr gewogen und, wie erwartet, spielt sich besonders Ines in die Herzen unserer Zuhörer.

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Mit Geige, Mundi und Gesang ist sie jetzt schlichtweg die Vielseitigste auf der Bühne. Das weiß offensichtlich auch unser Publikum sehr zu schätzen. Nach unserem Auftritt in Reichmannsdorf sind da schon sehr eindeutige Statements zu uns durchgedrungen.

Zu vorgerückter Stunde hat Munzel zusammen mit seiner Enkelin Mette noch etwas zur Unterhaltung vorbereitet. Jagger und Linzi begleiten sie bei ihrem kurzen Auftritt. Mette lernt das Gitarre spielen mehr oder weniger im Selbststudium und hat offensichtlich viel Spaß dabei. Das Publikum würdigt ihre Leistung mit stürmischem Applaus.

Insgesamt darf man diesen Abend wohl als durchaus achtbaren Erfolg werten. Viele sitzen das ziemlich miese Wetter bis zum Schluss aus und Einige verlangen sogar noch mehrere Zugaben.

Mehr kann man als Band von seinem Publikum nun wirklich nicht erwarten.

 

Heimatverein Wickersdorf e.V.                                                       Eddy Bleyer

August 2023

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