Dass der Winter von 2022 auf 2023 besonders hart gewesen wäre, kann man sicherlich nicht behaupten. Seit die globale Klimaerwärmung ihr Unwesen mit uns treibt, sind Temperaturen von -20° C und darunter ohnehin äußerst selten geworden in unseren Breiten. Genauso können sich Schneehöhen und die Dauer der Schneephasen kaum noch mit denen vergangener Zeiten messen.
Was sich allerdings nur wenig geändert hat, sind die unangenehmen Folgen des Winters im Ortsbild, auf unseren Straßen und Grünanlagen. Diesen Folgen zu Leibe zu rücken, ruft der Heimatverein jährlich im Frühjahr die wickersdorfer Bürger zu einem Arbeitseinsatz auf.
Es war ein recht kühler und unangenehm feuchter Morgen, als sich eine ganze Reihe pflichtbewusster Helfer und Helferinnen am 29. April gegen 09.00 Uhr auf dem Dorfplatz trafen.
Der Vorstandsvorsitzende Haiko Jakob kam diesmal nur auf eine kurze Begrüßung der Teilnehmer vorbei. Wichtige Amtsgeschäfte in der Lebensgemeinschaft hielten ihn davon ab, sich persönlich an dieser Maßnahme zu beteiligen.
Der Vorstand hatte aus diesem Grund Beisitzer Norbert Lang die Verantwortung darüber übertragen. Wie wir es von diesem nicht anders gewöhnt sind, kam er dieser Aufgabe voll professionell nach.
Auf eine kurze Registrierung der anwesenden Teilnehmer erfolgte umgehend die Einteilung in Gruppen, welche sich zur Erfüllung der gestellten Aufgaben zu den entsprechenden Einsatzorten auf den Weg machten. Ich selbst hatte als Werkzeug nur meine Kamera dabei, um das Geschehen insgesamt im Auge zu behalten und vor allem fotografisch zu dokumentieren.
Die zahlenmäßig größte Mannschaft begab sich zum Halmsgrab, wo eine neue Bank aufzustellen und ein neuer Zaun zu errichten war. Zwei Projekte, die auch ein gewisses handwerkliches Geschick voraussetzten. Glücklicherweise mangelt es in Wido an entsprechend begabten Bürgern nicht. Ich will jetzt hier nicht großartig Namen nennen – alle Beteiligten brachten die besten Voraussetzungen zur Ausführung der notwendigen Arbeiten mit. Wie sich später herausstellte, war das in sie gesetzte Vertrauen vollkommen gerechtfertigt. Bei meinem ersten Besuch dieser Baustelle war davon allerdings davon noch nicht allzu viel zu sehen.
Als Einzelkämpfer hatte sich unser Dorfelektriker Reiner Rosenbusch unserem neuen Backhaus zugewandt. Die Lampen in der Backstube hatten im Laufe der Jahre ihre weiße Färbung völlig verloren. Durch Rauch und Ruß, wie sie beim Heizen des Backofens nun einmal auftreten, war sie einem dunklen Grau oder wohl eher noch einem hellen Schwarz gewichen. Reiner wollte nun den Gläsern ihren hell leuchtenden Farbton wiedergeben. Bei dieser Gelegenheit wechselte er natürlich gleich die unnachaltigen Neonröhren durch energiesparende LED – Lampen aus.
Von relativ kurzer Dauer war der Einsatz der beiden Alten Germanen Jagger und Linzi. Die für diesen Vormittag geplante Umsetzung der Verstärkeranlage der Band nach Reichmannsdorf, wo diese am nächsten Abend spielen sollte, war kurzfristig auf den folgenden Vormittag verlegt worden. Damit hatte sich die Zielsetzung der beiden um 24 Stunden verschoben und ihre Anwesenheit in diesem Moment unnötig gemacht. Ihren Anteil zur Verschönerung der Heimat wollen sie durch Reparaturarbeiten am Mäuerchen zu einem späteren Zeitpunkt außerdem auch noch erfüllen.
Man hofft ja immer, dass sie nie zum Einsatz kommen muss – dennoch ist die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr in so einer kleinen Gemeinde wie Wickersdorf etwas äußerst Wichtiges. Dazu gehört selbstverständlich auch die Ordnung und Sauberkeit im Gerätehaus. Die dafür abgestellte Gruppe bestand zu einem großen Teil aus Frauen, welche der ihnen zugeteilten Aufgabe in allen Punkten gerecht wurden.
Ebenfalls von Frauen erledigt wurden die Grundreinigungsarbeiten im Vereinshaus. Solche werden ebenfalls jährlich bei dieser Gelegenheit durchgeführt. Das Ergebnis konnte sich auch dieses Jahr wieder sehen lassen.
Da es sich dabei um einen ganz zentralen Blickfang handelt, kommt der Pflege der Grünanlage um unseren Springbrunnen eine ganz außerordentliche Bedeutung zu.
Dessen waren sich freilich auch die Frauen bewusst, die sich an diesem Tag dieser Aufgabe widmeten und sie zur allgemeinen Zufriedenheit erfüllten. Nur einen Katzensprung davon entfernt war Michael Harbich damit beschäftigt, den Standort des letzten Weihnachtbaumes für die Aufnahme des künftigen Maibaumes vorzubereiten.
Während der ganzen Zeit hatten 2 weitere Herren die im letzten Jahr begonnenen Malerarbeiten am alten Wartehäuschen fortgesetzt.
Das aus 3 Mann bestehende Team, dass die Bank am Halmsgrab aufgestellt hatte, war inzwischen dabei, unterhalb des Kinderheimes 2 weitere Bänke mit Blick ins Heubachtal aufzubauen.
Zusammen mit Reiner reinigten unsere beiden Maler zum Schluss noch die Dachrinnen des Wartehäuschens und des Backhauses.
Zum Lohn für die gezeigte Bereitschaft sollte allen Helferinnen und Helfern, wie jedes Jahr, ein kräftiges Mittagsmahl gereicht werden. Das wurde von Sylvi Harbich und Kerstin Leuze zubereitet.
Kurz vor dem gemeinsamen Essen konnte ich beim Team – Halmsgrab schnell noch den nahenden Abschluss der Arbeiten feststellen.
Eine warme Erbsensuppe mit Wienern und einer frischen Semmel dazu macht sich als Mahlzeit bei solchen Gelegenheiten recht gut. Und bot an diesem Tag tatsächlich einen würdigen, ja fast krönenden Abschluss eines erfolgreichen Einsatzes. Trotzdem ein herzliches Dankeschön allen Beteiligten nochmal an dieser Stelle.
Ein besonderer Dank gilt Frau Elisabeth Meißner für die 3 neuen Bänke.
Heimatverein Wickersdorf e.V. Eddy Bleyer
Fotos: Eddy Bleyer, Elisabeth Meißner