In unvereinbarem Widerspruch

In unvereinbarem Widerspruch

Monate, eigentlich sogar Jahre, der vermeintlichen Reglosigkeit liegen hinter unserem Wickersdorfer Heimatverein. Zwischenzeitlich gab es sogar Stimmen, die den Verein als nicht mehr existent ansahen. Doch ganz so aussichtslos war die Situation am Ende dann doch nicht.

Es ist wahr, dass die Vereinsarbeit durch die Vorschriften während der Höhepunkte der Coronapandemie sehr stark eingeschränkt war. Schon allein deshalb, dass es ja gar nicht möglich war, sich mit mehreren Leuten in einem Raum zu treffen. Trotzdem gab es im Hintergrund immer wieder Aktivitäten, die die Fäden letztendlich doch irgendwie zusammenhielten.

Dazu kommt natürlich auch, dass bestimmte zwingende Voraussetzungen für den Bestand von Vereinen, wie zum Beispiel eine jährlich stattzufindende Vollversammlung, vom Gesetzgeber ausgesetzt wurden, da diese ja in unvereinbarem Widerspruch zu den verhängten Kontaktsperren gestanden hätten.

Zum Totalausfall kam es allerdings nur zeitweise, wenn die Regelungen zum Infektionsschutz maximales Kontaktverbot vorschrieben. Sobald aber Einschränkungen gelockert wurden, nahmen bestimmte Arbeitsgruppen wie beispielsweise die Wanderer oder die Alten Germanen ihre Aktivitäten nach den gegebenen Möglichkeiten umgehend wieder auf. In den Jahren 2020 und 2021 war es jedoch nicht möglich, jeweils eine Jahreshauptversammlung einzuberufen, die den Erfordernissen genügt hätten.

Nun endlich, im Jahr 2022, hatten sich die Infektionsschutzregeln soweit gebessert, dass wieder eine Mitgliederversammlung durchgeführt werden konnte. Also luden wir unsere Mitglieder für den 13. August zur Versammlung in unser Vereinshaus ein.

Wir hatten schon bessere Teilnehmerzahlen, aber mit 39 waren immerhin mehr als ein Drittel unserer zu dieser Zeit noch 102 Mitglieder gekommen. Wenn ich bedenke, welch schmerzlichen Einfluss das Leben unter Pandemiebedingungen auf viele unserer Mitmenschen und damit womöglich auch auf einzelne unserer Vereinsmitglieder nahm, finde ich das kein schlechtes Ergebnis. Ich könnte mir vorstellen, dass viele das Trauma der Coronazeit bisher nicht wirklich überwunden haben und vielleicht noch geraume Zeit brauchen, um ihren alten Elan und Lebensmut wiederzufinden. Ob dies natürlich tatsächlich auch auf vereinzelte Mitglieder unseres Vereins zutrifft, ist mir momentan nicht bekannt. Für sehr wahrscheinlich halte ich es allerdings nicht.

Nun, wie dem auch sei, werden Sitzungen wie diese normalerweise damit eröffnet, dass die Teilnehmer vom Chef begrüßt werden und er sich für ihr zahlreiches Erscheinen bedankt. In unserem speziellen Fall verzögerte sich die Begrüßung um ein paar Minuten, weil ich mich durch meine unübersichtliche Arbeitsweise mit dem Ausfüllen der Teilnehmerliste etwas verzettelt hatte. Die auf dem Fuße folgende Kritik musste ich über mich ergehen lassen, sodann Besserung geloben und schließlich konnten wir uns, voll konzentriert, dem eigentlichen Anliegen unserer Versammlung widmen.

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Dazu gehörte auch, dass Haiko Jakob die Anwesenden darüber informierte, dass er in dieser Versammlung letztmalig für das Amt des Vorstandsvorsitzenden kandidieren würde. Auch Sylvia Harbich und ich erklärten unseren Mitgliedern, dass eine weitere Kandidatur in fünf Jahren aus unserer Sicht als ziemlich unwahrscheinlich erscheint.

Mit dem Verlesen der Rechenschaftsberichte für die Jahre 2020 und 2021 wurde recht anschaulich klar, dass die Vereinsarbeit auch während dieser scheinbar totalen Ruhephase tatsächlich keineswegs ganz eingeschlafen war.

Sylvias Kassenbericht belegte, dass während dieser beiden Geschäftsjahre durchaus auch einiges an finanziellen Mitteln bewegt wurde. Ein positiver Nebeneffekt der verordneten Passivität liegt insofern vor, dass wesentlich mehr Geld unser Konto erreichte, als wir ausgeben konnten. Weshalb wir momentan über einen recht erfreulichen Kontostand verfügen.

Andreas Jung war vom Vorstand im Vorfeld der Mitgliederversammlung mit einer Kassenprüfung beauftragt worden. Auch sein Ergebnis fiel positiv aus. Unregelmäßigkeiten in der Kassenführung konnte er nicht feststellen und bestätigte das derzeit wohltuend hohe Guthaben.

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Mit den Rechenschafts- und Kassenberichten konnten die Mitglieder dazu gewonnen werden, den Vorstand für seine zurückliegende Arbeit zu entlasten und den Weg frei für die Wahl des neuen Vorstandes zu machen. Für diesen kandidierten nun diesmal nochmals die Mitglieder des alten Vorstandes, wobei Chris Freyer, der aus persönlichen Gründen schon vor geraumer Zeit sein Amt zur Verfügung stellte, von Norbert Lang abgelöst werden sollte. Norbert konnte wegen einer Urlaubsreise an der Versammlung selbst nicht teilnehmen, hatte aber vorher seine Bereitschaft zur Mitarbeit im Vorstand erklärt. Die Wahl fiel am Ende für alle Kandidaten einstimmig aus, worauf sich der Vorsitzende für das entgegengebrachte Vertrauen bedankte.

Mit der vollzogenen Wahl ist der Verein nun für die nächste Legislaturperiode wieder arbeitsfähig, weshalb auch gleich der noch für den Rest des Jahres erstellte Arbeitsplan erörtert wurde.

Zu unserer Arbeit gehört natürlich auch, von Zeit zu Zeit neue Mitglieder aufzunehmen.

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So wurde auch diesmal die Gelegenheit genutzt, Kerstin Leuze, die bereits im März ihren Beitritt erklärte, mit der Aushändigung ihrer Aufnahmeurkunde offiziell in unseren Reihen zu begrüßen. Peggy Preuß aus Suhl wurde ebenfalls mit viel Applaus in den Verein aufgenommen, womit sich die Mitgliederzahl nun wieder auf 103 erhöhte.

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Grund genug zum Feiern – was wir dann im Anschluss auch ausgiebig taten.

Heimatverein Wickersdorf e.V.                                                       Eddy Bleyer

August 2022

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