Zu ihrer 3. Wanderung in diesem Jahr startete die Wandergruppe des Heimatvereins Wickersdorf abweichend von üblichem Wochentag und üblicher Zeit am Samstag, dem 2. Juli 2022, um 14.30 Uhr, am Vereinshaus in Wickersdorf. Mit Fahrgemeinschaften ging es zunächst zum Parkplatz nach Arnsgereuth.
Nach kurzer Wegstrecke war das erste Ziel erreicht: der „Bankzeit-Weg“ am Rande des Ortes. Alle hatten schon davon gehört, aber die Wenigsten waren bereits dort. Die Ideen zu den unterschiedlichen, abwechslungsreichen Bankgruppen und deren fachmännische Ausführung haben alle begeistert. Nach eingehender Besichtigung aller Gruppen versammelte man sich an der „Orientierungsbank“, die für die Kaffeepause besonders geeignet erschien. Dort hatte unser, aus den nicht mehr so wandertüchtigen Gerhild Knopf und Wilhelm Otto bestehendes bewährtes Begleitteam, bereits den Kaffeetisch bereitet. Die kulinarischen Köstlichkeiten waren im Vorfeld von Ingrid Müller und Gerhild Knopf zubereitet worden. So gestärkt und mit entsprechender „Orientierung“ unseres Wanderleiters Dr. Ulrich Knopf ging es nun an die 2. Etappe.
Zurück durch den Ort erreicht man über die „Eybaer Straße“ den Fußweg von Arnsgereuth zu den Feengrotten. Vom Waldrand an folgt der Weg ein Stück der ehemaligen Grenze zwischen dem Herzogtum Sachsen – Meiningen und dem Fürstentum Schwarzburg – Rudolstadt. Leider haben wir keine Grenzsteine mehr gefunden, aber am Bankzeit-Weg waren wir durch eine Tafel am Lapidarium bereits darüber informiert worden, dass diese Steine nach 1945 fast vollständig entfernt wurden. Durch eine kaum noch nutzbare Ruhebank auf halber Strecke wurden wir aber nochmals an den historischen Hintergrund erinnert, denn deren Füße bestehen aus noch gut erkennbaren ehemaligen Grenzsteinen.
Bald war die Talsohle erreicht, genau dort, wo die ehemalige Saalfelder Stadtgrenze (Weichbildgrenze) von den Gartenkuppen über den Grenzberg herabkommt. Mehrere alte Weiden und eine Eiche auf der gegenüberliegenden Seite erinnern daran. An dieser Stelle kommt auch die ehemalige Poststraße von der Stadt herauf – unser zweites Ziel. Nachdem wir den Köditzbach überquert hatten, fanden wir entlang des Waldrandes bis hinauf nach Arnsgereuth die tiefen Einschnitte der ehemaligen Straße. Wir konnten aber bequem parallel dazu am Wiesenrand wieder hinauf nach Arnsgereuth steigen und dabei immer einmal einen Blick auf die Reste der ehemaligen Straße und über die Wiesen zur Arnsgereuther Kirche hinauf werfen. 100 m vor dem Ortseingang mussten wir uns entlang der Bundesstraße bis zum Bürgersteig schlängeln.
Wir waren selbst überrascht, wie schnell wir dank angenehmer Temperaturen die Strecke mit 150 m Höhenunterschied bewältigt hatten, sodass wir kurzfristig den Entschluss fassten, vor dem Abendbrot noch etwas zu tun. Dank der Ortskenntnis von Undine und Bernd Liebner fuhren wir nach Lositz und weiter Richtung Knobelsdorf. Unser Begleitteam Gerhild und Wilhelm waren von Arnsgereuth aus über unser Vorhaben telefonisch informiert worden, sodass sie am Abzweig zur Haleluja-Hütte (Fass) wieder zu uns stießen, und wir den 1-km Fußweg hinauf auf den 583 m hohen Rabenhügel gemeinsam in Angriff nahmen. Dort angekommen bot sich ein einmaliger 270°- Rundblick von Hoheneiche über Saalfeld bis ins Loquitztal. Nachdem wir uns auf den Bänken am Fass ausgeruht hatten und dabei das Ensemble ausgiebig genossen hatten, ging es zurück zu den Fahrzeugen, um schließlich in der Gaststätte „Zur Linde“ in Lositz schon freundlich erwartet zu werden. Bei leckerem Abendessen im Biergarten und angeregten Gesprächen fand der Tag langsam seinen Ausklang. Alle waren auch von dieser Wanderung wieder sehr angetan, und die Pläne für das nächste Ziel am 4. September wurden noch am Abend fixiert.